Nun gut, seit
etwas mehr als drei Wochen atme ich wieder deutsche bzw. österreichische
Höhenluft und ich muss schon sagen, sie bekommt mir sehr gut. Zu blöd nur, dass
der Alltag schon nach wenigen Tagen wieder fester Bestandteil war, die Bräune
über Nacht ausgeblichen ist und die Flip Flops festen Schuhen weichen mussten.
Nichtsdestotrotz habe ich in den letzten fünf Monaten so viel Sonne getankt,
dass mir der regenreiche deutsche Sommer nichts mehr anhaben kann.
Noch immer
findet sich regelmäßig in Rucksäcken und in diversen Hosentaschen feiner
Muschelsand, der sich in jede Ritze krallt - ich freu mich jedesmal. Langsam
realisiere ich, was mir die Zeit in Mauritius gegeben hat und dass sich das
Abenteuer „Indischer Ozean“ zufrieden betrachten kann. Mir drängte sich in den
letzten Tagen die Frage auf: „Was vermisse ich und was nicht?“ Hier das
Ergebnis.
Ich
vermisse…
Mango-und Papayabäume
und Kokospalmen im Garten. Ananas, die honigsüß sind, die Dachterrasse über den
Häusern von Flic en Flac, Vani, die junge Mauritianerin, bei der es jeden
Mittag Curry gab, die Wellen in der Bucht von Tamarin und die Lagunen innerhalb
des Riffs, frischen Fisch in allen Variationen, die Einheimischen, die nur ganz
selten Touristenvorurteile haben, den kleinen Obst-und Gemüsemarkt um die Ecke,
die Wochenenden in der Kenzi-Bar und den einheimischen Reggea, Fußball am Strand,
die Kochduelle mit dem Hofi, Green Island Rum, Barfußlaufen und salzige Haut.
Ich
vermisse nicht…
den
Linksverkehr, die Ameisenstraße durch mein Zimmer, den überfüllten Strand am
Wochenende, das Verkehrschaos zur Uni, die fliegenden Händler am Strand,
Stromausfälle, Seeigel, Darmerkrankungen und die Hunde-Cliquen die sich nachts
heulend herumtrieben.
Wie unschwer zu erkennen,
ist die Liste der "Ich vermisse" übermächtig - so schön war es. Zudem ist zu
sagen, dass die Uni auch zu einem sehr gelungenen Auslandssemester beigetragen
hat. Gute Organisation und motivierte Lektoren, die fachlich und menschlich top
ausgebildet sind haben das Leben am wunderschönen Campus definitiv bereichert.
Ich kann jedem sehr ans Herzen legen ein Auslandssemester in sein Studium zu
integrieren. Es ist halt doch ein gewaltiger Unterschied ein Land und dessen Kultur über Monate hinweg kennenzulernen, als für zwei Wochen irgendwo Urlaub
zu machen! Ich denke es spielt keine wirklich große Rolle welche Wahl des Ortes
man trifft, sofern die Begleitung stimmt und es nicht Nykøbing Falster in
Dänemark (kleiner Insider) ist.
In diesem Sinne, vielen Dank für
die GEILE Zeit! Danke an meine Eltern. Danke an den Hofi, mit dem jeder Tag ein
Mordsspaß war. Danke an meinen Bruder, der mich einen Monat besucht hat und danke
an die Ella für die vielen Skypestunden. Und natürlich ein herzliches Vergelt´s
Gott an alle, die so kräftig meinen Blog gelesen und kommentiert haben. Ich bin
stolz!